Ertragsgutachten
Fundierte Kenntnisse über das Windpotential eines Standortes, die topografischen Gegebenheiten sowie die Leistungskurve einer Windenergieanlage (WEA) bilden neben der notwendigen weitreichenden Erfahrung des Gutachters die Basis für ein bankfähiges und belastbares Ertragsgutachten.
Der Kundennutzen
Das Ertragsgutachten ist dabei der 2. Schritt im Verlauf der Windparkplanung bzw. bei der Planung einer einzelnen WEA. Ist der 1. Schritt mit der Bestimmung eines möglichen WEA-Standortes und das Schließen von Vorverträgen zur Standortsicherung abgeschlossen ist direkt im 2. Schritt der langjährige, 100% Jahresenergieertrag von Interesse.
Durch ein Ertragsgutachten sollen die Windverhältnisse eines Standortes in Bezug auf die Windenergienutzung beurteilt werden. Der potentielle Standort ist hinsichtlich der dort vorherrschenden Windverhältnisse zu beurteilen und der Energieertrag durch die von Auftraggebern vorgegebenen Windparkkonfigurationen bzw. einzelner WEA entsprechend der Technischen Richtlinie für Windenergieanlagen, Teil 6: „Bestimmung von Windpotenzial und Energieerträgen /2/, Revision 6, Stand 2007-09-10 (TR6)" zu prognostizieren. Der Jahresenergieertrag wird unter Einbeziehung von Windpotentialmessungen mit Windmessmast- und/oder SODAR-Messungen bestimmt. Nur in Deutschland wird oft auf ältere Windmessungen, die lediglich in 10 m Messhöhe über 5 – 15 Messjahre durchgeführt wurden, zurückgegriffen.
In unseren Gutachten weisen wir wichtige Parameter für Investoren und Kreditinstitute aus, wie beispielsweise Erreichungswahrscheinlichkeiten, Einzel- und Gesamtunsicherheiten, Verluste (Netz, Wartung, Eis, Schallreduktion).
Wir arbeiten gemäß den neusten Standards und verwenden sowohl CFD-Software (WindSim) als auch bewährte Software-Tools wie WAsP und WindPro. Der Zugriff auf neue Informationsquellen wie beispielsweise Online-Satellitendaten zur Anwendung des Langzeitbezugs „Measure-correlate-predict“ gehört zum täglichen Arbeitswerkzeug.
Im Rahmen unserer Mitgliedschaft bei MEASNET arbeiten wir an der Erstellung einer internationalen Richtlinie zur Erstellung von Ertragsgutachten mit und nehmen an Ringversuchen zur Qualitätssicherung und -erhöhung teil.
Praktische Durchführung
Eine Methode zur Ermittlung des Jahresenergieertrages (engl. AEP bzw. annual energy production) ist die so genannte „Wind Atlas Methode“.
Grundlage der Wind-Atlas-Methode ist ein mathematisches Modell, nach dem die Windverhältnisse eines Standortes unter anderem durch Oberflächenrauhigkeiten, Geländeverlauf (Orographie) und Hindernisse in der Umgebung des Betrachtungspunktes bestimmt werden. Dieser Untersuchung liegen topografische Karten und vor Ort gewonnene Daten über Einzelhindernisse zu Grunde. Sind die Häufigkeitsverteilungen der Windgeschwindigkeiten und die Charakteristik der Bodengrenzschicht der Region durch eine geeignete Referenzstation (z.B. Atlasstationen) bekannt, kann die mittlere Jahreswindgeschwindigkeit in beliebiger Höhe errechnet werden. Voraussetzung für diese Analyse der Standortwindverhältnisse ist die Umrechnung von Daten einer geeigneten Windmessstation. Die Umrechnung der Windmessstationen erfolgt unter Berücksichtigung der Rauhigkeit, der Orographie und einzelner Hindernisse in Messpunktnähe in Rohdaten, welche die Messstation bei unbeeinflusster Anströmung durch den Wind liefert. Diese Rohdaten liefern Informationen über Häufigkeits- und Richtungsverteilung sowie über die Energiedichte des Windes über die gesamte Windrose. Das Computerprogramm verarbeitet die Rohdaten der Messstation mit den digitalisierten Umgebungsbedingungen des Standortes zu einem neuen Datensatz, der dann die Windverhältnisse des zu betrachtenden Punktes (Referenzstation) repräsentiert. Das Ergebnis umfasst sowohl die mittlere Jahreswindgeschwindigkeit M sowie die Weibullverteilung beschreibenden Parameter A (Skalierungsfaktor) und k (Formparameter).
Mit Hilfe des Windpotentials des betrachteten Standortes und einer Leistungskennlinie der vom Auftraggeber vorzugebenden WEA werden schließlich die zu erwartenden Jahresenergieerträge ausgegeben.
Unsere Kompetenz
- Akkreditiert nach ISO 17025 für Ertragsgutachten.
- Mitarbeit im Fachausschuss Windpotential der Fördergesellschaft Windenergie e.V.
- Mitarbeit im Windgutachterbeirat des Bundesverband
Windenergie e.V. - Mitarbeit in der Expert Group „Site assessment MEASNET“.
- Mitarbeit bei der European Wind Energy Technology Platform,
TP Wind I