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Die Nacht des bunten Himmels

Für eine Aktion der Kunsthochschule für Medien Köln(KHM) hat windtest grevenbroich sein Testfeld zur Verfügung gestellt. Ein nahegelegenes Gewächshaus lies den Himmel glühen, was Studenten als Anlass für eine künstlerische Auseinandersetzungund als Kulisse für Dreharbeiten nutzten.

Die ultravioletten LED-Lampen eines Tomaten-Gewächshaus am Fuße der Neurather Höhe lassen den dunklen Nachthimmel über Grevenbroich zuweilen erglühen. Auf Initiative von Jonathan Omer Mizrahi, Student der KHM, wurde dieses Phänomen am 10. November kontrolliert erzeugt und im Rahmen eines Lichterfestes bewusst erlebbar gemacht. Im Schein des erleuchteten Himmels fand auf dem Testfeld von windtest grevenbroich ein kulturelles Rahmenprogramm statt, bestehend aus Lesungen, Musik, Glühwein und Kuchen.

Das öffentliche Event, zu dem trotz Dauerregen rund 120 Interessierte aufs Testfeld kamen, war außerdem Auftakt der Dreharbeiten für einen 50-minütigen Spielfilm mit Dokumentarcharakter. Er entsteht im Rahmen der Initiative Cheers for Fears als gemeinsame Projektarbeit der KHM und der Kunstakademie Düsseldorf.

Erstes Tomatenglühen“ sorgte für Rätselraten

In der Nacht des 11. Novembers 2015 hatten die BewohnerInnen von Grevenbroich und der weiteren Umgebung erstmals ein einzigartiges Phänomen beobachtet: Der schwarze Himmel wurde in glänzendes Rosa getaucht. Nach anfänglicher Verwunderung fand sich schnell eine Erklärung: Die Neurather Gärtner hatten in ihrem Tomaten-Gewächshaus am Rande des Dorfes Neurath eine neue Technologie eingeführt: Ultraviolette LED-Lampen sollten die Photosynthese der Pflanzen unabhängig von natürlicher Sonneneinstrahlung optimieren.

In jener Nacht waren die elektronisch verschiebbaren Dachplatten erstmals für einen Test geöffnet worden, um das Verhalten des neuen Lichtsystems in der spezifischen Umgebung zu untersuchen. Der erleuchtete Himmel ging als „Tomatenglühen“ in den Sprachgebrauch der Grevenbroicher Bevölkerung ein. Inzwischen verhindern normalerweise Verdunkelungsmaßnahmen die unkontrollierte Lichtausbreitung.

(12. November 2018)


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